Sunday, July 3, 2011

wir sind Eltern

Jahr 2 Tag 119 - 19. Mai 2011:

Nachdem in den letzten Tagen auch noch ein grosses Durcheinander geherrscht hat ob und wann wir jetzt im Krankenhaus erscheinen sollten, waren wir schlussendlich doch heute um 8.00 bestellt. Wir waren schnell eingecheckt und haben ein wirklich nettes, grosses Zimmer bekommen mit eigenem Bad und Ausziehbett fuer den Daddy.
Wir wurden auch gleich vorbereitet fuer die OP. Ich wurde an den Tropf angehaengt und Alex mit OP-Kleidung ausgestattet.

Dr. Alex

Dann begann das grosse Warten. Ich habe versucht so viel wie moeglich zu schlafen und mich gedanklich darauf vorzubreiten dass wir in ein paar Stunden ein Baby haben wuerden. Eine schwierige Aufgabe kann ich euch sagen.
Urspruenglich war die OP fuer gegen 1 geplant doch im Endeffekt mussten wir bis nach 4 warten. Eine muehsame Angelegenheit vor allem weil ich seit Mitternacht nuechtern sein musste.

Doch dann ging alles sehr schnell. Huxflux waren wir im OP, unsere Hebamme an unserer Seite. Ich habe den Kreuzstich bekommen und konnte innerhalb von Sekunden meine Beine nicht mehr spueren, ein sehr merkwuerdiges Gefuehl. Dann wurde auch schon der Sichtschutz an meinem Oberkoerper aufgebaut, Alex wurde neben meinen Kopf gesetzt, ich hab bemerkt dass ich fuer die OP vorbereitet wurde weil ich gewackelt hab, konnte aber wirklich gar nichts spueren. Das Team war sehr erstaunt ueber unsere Bitte den Kaiserschnitt auf Monitor verfolgen zu koennen, aber sie haben die Kamera eingestellt und uns einen Bildschirm in Sichtweite geschoben und dann gings auch schon los.

Den ersten Schnitt hab ich mir nicht angesehen aber dann hat die Aertzin auch schon hineingegriffen und angefangen die Beinchen herauszuziehen.
Das ganze hoert sich wesentlich schlimmer an als es ist. Wir haben nur meinen Bauch am Schirm gesehen (nicht das Gesicht) und somit keinen direkten Zusammenhang zu mir hergestellt, fast so wie bei einer Emergency Room Folge☺. Natuerlich sieht man etwas Blut und die Fruchtwasserfluessigkeit aus dem Bauch laufen, aber mehr sieht man auch schon nicht, denn die Aerztin kann hineingreifen ohne den Bauch wirklich aufdehnen zu muessen, man bekommt also keinen Einblick auf Gedaerme oder Aehnliches.

Nach den Beinchen kam auch schon der kleine Po und dann ein seeeeehr langer Oberkoerper bis wir endlich den Kopf sehen konnten. Sogar die Arztin war erstaunt wie lang die Kleine war☺. Und dann haben wir gesehen warum sie nicht die Moeglichkeit hatte sich im Bauch zu drehen. Die Nabelschnur war hinter ihrem Kopf und dann rund um die Beinchen Verschlungen so dass sie wie ein Paket verschnuert in mir lag. Es war also gut dass wir uns fuer einen Kaiserschnitt entschieden hatten denn eine normale Geburt waere so sehr unwahrscheinlich gewesen.

Danach ging alles furchtbar schnell. Die kleine Maus wurde zur Kinderaerztin gebracht die sie schnell abgewischt und sofort alle Untersuchungschritte durchlaufen hat. Ich konnte das ganze aus dem Augenwinkel beobachten, doch war hauptsaechlich mit Schluchzen beschaftigt. Alex war hin und hergerissen zwischen unserem kleinen Wunder und mir und meinen Traenen;-). Und dann hatte ich auch schon die Kleine auf der Brust. Die Hebamme hat uns wirklich super geholfen unsere Wuensche umzusetzten und waehrend ich genaeht wurde hatte ich unsere kleine Maus Haut an Haut auf der Brust und konnte ersten Kontakt mir ihr knuepfen. Sie war ganz sauber, super weich, mit ganz langen dunklen Haaren, langen duennen Fingerchen, ganz dunkellilanen Fingernaegelchen und ganz aufmerksam. Ich hatte ja befuerchtet dass sie von den Medikamenten schlaefrig sein wuerde aber sie hat uns mit grossen Augen neugierig gemustert.


Nachdem ich genaeht war ging es fuer uns alle in den Aufwachraum. Ich konnte meinen Lieben zwar nicht sehen aber hoeren und wusste dass die Hebamme sich gut um sie kuemmern wuerde. Unsere kleine Maus war etwas ausgekuehlt von unserer Kuschelaktion im kalten OP aber Alex hat sie gleich an die Brust gelegt bekommen und sie schnell Haut an Haut wieder aufgewaermt. Eine halbe Stunde spaeter, als ich mich endlich etwas mehr bewegen konnte (der Anaesthesist hatte mich bis unter die Augen betaeubt) war die Kleine auch schon wieder bei mir und hat auch gleich ganz vorbildhaft zu stillen begonnen. Wir waren alle begeistert wie aufmerksam sie war und wie gut wir diese erste Huerde gemeistert haben.


Danach musste die Hebamme leider weiter und ohne Begleitung konnten Alex und Baby nicht bei mir bleiben. Die beiden haben es sich also einen Stock hoeer in meinem Bett bequem gemacht waehrend ich darauf gewartet habe wieder meine Beine zu spueren. Ich bin wirklich stolz auf den frisch gebackenen Daddy, den haben sie naemlich ganz alleine mit der Kleinen in dem Zimmer sitzen lassen und er hat sich ganz vorbildlich um sie gekuemmert bis ich endlich wach genug war um zu ihnen zu stossen.

Leider wurde mir wiedereinmal von der Narkose furchtbar schlecht und ich habe mich die halbe Nacht uebergeben, was meinen Superzwerg keineswegs gestoert hat. Sie hat fleissig auf der einen Seite weitergestillt, waehrend mir Alex ganz fuersorglich auf der anderen Seite die Spuckschuessel gehalten hat;-).

Ueber Skype waren schnell die stolzen Grosseltern daheim angerufen

und dann haben wir versucht etwas Schlaf zu bekommen, was nicht so leicht ist wenn man ein Baby haelt.

Aber wir haben uns super abgewechselt und so vermieden unsere Sumse auf den Ruecken in das Basinett legen zu muessen wo sie zuvor sofort angefangen hatte zu wuergen, wahrscheinlich von zu viel Schleim in ihrer Lunge.

Wir freuen uns also euch allen unsere kleine Tochter vorstellen zu duerfen:

Zoë Aurora (52cm, 3780g)

2 comments:

missvitamin said...

Herzlichen Glückwunsch zur süßen Maus und alles Gute für euch!

annette said...

Alles Liebe euch 3n und herzlichen Glückwunsch den frischgebackenen Eltern zur Geburt eurer Tochter!!!