Monday, July 6, 2009

Tag 166 – 5 Juli:

Hm.... was für ein Wochenende ... ich weiß immer noch nicht so genau was ich von allem halten soll ☺

Eigentlich hatten wir uns ja super auf ein weiteres Wochenende auf diesem geilen Strand von vor zwei Wochen gefreut. Es war schon fast alles fertig hergerichtet als wir ein e-Mail vom Veranstalter des Festivals bekommen haben. Anscheinend sind hier die Behörden genauso mühsam und irrational wie in Österreich. Vor zwei Wochen fanden ja zwei Festivals an derselben Location statt, eines am Strand und eines im Wald. Das am Strand ist das eigentliche Festivalgelände, da fand schon oft was statt und es gab nie Probleme. Das im Wald war aber neu und anscheinend lag das schalltechnisch so schlecht dass Anreiner einige Kilometer weiter noch die Musik hören konnten und sich gestört fühlten (komisch war, während des Festivals gab es anscheinend keine Probleme, denn die Polizei war kurz da, hat sich einmal umgesehen und ist wieder abgezischt). Wie immer in solchen Situationen kann die Polizei aber dann auf einmal unheimlich schnell reagieren und so wurde gleich die gesamte Location, auch der Strand mit dem es noch nie Probleme gab, gesperrt. Passenderweise war auch noch der entscheidende Politiker auf Urlaub und so konnte vor Ende des Wochenendes, selbst mit Anwälten, nichts mehr entschieden werden.
Das Festival musste also innerhalb eines Tages eine neue Location finden. (Genau wie in Österreich find ich es immer noch faszinierend wie ein paar einflussreiche Leute wegen Kleinigkeiten wie ein bisschen Musik am Wochenende, die Existenz anderer gefährden können. Nicht nur dass der Besitzer der Location eine Megaeinbuße in diesem Sommer verzeichnen wird, der Veranstalter war knapp davor das ganze abzusagen und viel Geld zu verlieren...)

Naja auf jeden Fall war das Glück diesmal auf unserer Seite und es wurde eine Ersatzlocation gefunden. Der Haken an der Sache war dass wir doppelt soweit fahren mussten, und zwar noch ein Stücken weiter als Whistler. Das Positive war, wir hatten eine herrliche Fahrt durch die Berge und haben einmal einen anderen Teil von BC gesehen☺


Und liebe Dani wir waren mehr als erstaunt aber Schnee haben wir tatsächlich nur auf den Bergen gesehen. Dort fahren immer noch ein paar Skilifte. Wir im Tal hatten aber 32°C !!!!!!!!!! und herrlichen Sonnenschein das ganze Wochenende über. Sogar die Vanvouveraner waren über das heiße Wetter in den Bergen mehr als erstaunt, uns hats gefreut☺

Das Festivalgelände konnte natürlich leider im Vergleich zu dem herrlichen Strand nur schwer mithalten, war aber nett gelegen zwischen den Bergen. Nachdem wir unser Auto als Zelt benutzen, durften wir im Gelände parken und da wir sehr früh dran waren, konnten wir uns noch einen netten Platz aussuchen.
Blick aus dem Auto auf die Berge:-)
Das Auto ist ja in 10 Minuten hergerichtet und schon waren wir auf Erkundungstour. Das Gelände war klein aber nett, es gab zwei Bühnen

und einige kleine Stände

aber sonst nicht viel zu sehen. Musik wurde noch nicht gespielt also habe wir uns auf den Weg zum nahegelegenen See gemacht. Leider musste unser Auto an Ort und Stelle bleiben, wie ein Zelt eben, aber wir haben schnell einen netten Anreiner gefunden der uns an den riesigen, klaren See gefahren hat.

Leider waren wir auf die nächste Mitfahrgelegenheit angewiesen und konnten nicht lange am See bleiben, für ein kurzes Eintauchen und Frischmachen im eiskalten Wasser hat es aber gereicht☺

Am Strand haben wir dann einen Hund gesehen der sich Steine ins Wasser werfen lässt und danach tauchen geht ... echt lustig:-)


Zurück am Gelände kamen uns dann Zweifel ob es richtig war hierher zu fahren. Nachdem immer mehr Zelte kamen, war schnell klar dass wir so schnell nicht mehr das Gelände verlassen konnten. Wir waren quasi eingezeltet. Nach einigen Gesprächen mit lieben Nachbarn, stellte sich dann auch noch schnell heraus dass wir zwar auf einem Festival für elektronische Musik waren, die Suche nach Goa aber vergeblich bleiben würde. Die ersten DJs haben das dann schnell bestätigt und laaaaaaaaaaaaangsamer Dubstep hat uns schnell in unser kuscheliges Auto getrieben. (Christl ich glaub dir hätts voll gedaugt, wir haben auf jeden Fall an dich gedacht ☺) Wir haben also die erste Nacht schlafend verbracht. Zwischendurch wurde die Musik zwar besser, wir hatten aber keine Energie mehr aufzustehen.
Der Samstag war dann genauso schön wie der Freitag, fast noch heißer. Eigentlich wollten wir uns einen Dj anhören den wir vor 2 Wochen kennengelernt hatten, aber dann haben wir eine Mitfahrgelegenheit an den See ergattert und das natürlich ausgenutzt. Diesmal war die halbe Party am Strand und hier hat sich gezeigt was Toleranz tatsächlich ist. Der See hat nur kleine, meist private Stellen und Stege die ins Wasser führen. Und obwohl da auf einmal 70 Leute auf einen Haufen eine solche Stelle in Beschlag genommen hatten, laute Musik spielten und sonst mehr als freizügig waren ;-) hatten die hiesigen Bewohner kein Problem, haben sich sogar druntergemischt und ein bisschen mitgefeiert. Wirklich cool eben und wir hatten ein paar herrliche Stunden im kalten Nass.

Zurück am Gelände haben wir dann ein bisschen zur Musik gewackelt aber 32°C ohne Schatten waren dann doch zu viel.

Allerdings hatten wir uns dafür langsam in die Festivalatmosphäre eingefunden und wirklich nette Stunden mit den lieben Leuten um uns herum verbracht. Auch wenn in dieser Szene einige wirklich schräge Leute herumlaufen (irgendwie haben hier viele ein extremes Bedürfnis sich zu profilieren und zur Schau zu stellen und rennen mit komischen Kostümen herum)

hatten wir doch das Gefühl dass alle extrem tolerant sind und es sehr leicht ist neue, liebe Leute kennenzulernen.

Ein typischen Westcoastding ist anscheinend das Hoolerhoopen:-) Echt org was die Leute hier mit den Reifen machen können.

Am Abend haben wir dann der Musik noch eine Chance gegeben und tatsächlich einen Dj gefunden der mehr alten Acidtechno gespielt hat. Das war schon ein bisschen mehr nach unserem Geschmack, vor allem weil’s ungefähr doppelt so schnell war wie der Rest ☺ und weil sich’s der Typ auf der Bühne so live gegeben hat, dass das einfach alle mitgerissen hat. Es gibt wirklich nichts Besseres als DJs die bei ihrer eigenen Musik voll auszucken☺
Danach haben wir dann tatsächlich noch einen Dj gefunden der ein bisschen Goa aufgelegt hat und unsere Nacht war gemacht☺ Gegen 3 sind wir zufrieden schlafen gegangen.

Am Sonntag hat sich dann auch alles in Wohlgefallen aufgelöst. Unsere Nachbarn, mit Wohnmobil unterwegs, mussten schon relativ früh das Gelände verlassen und haben es geschafft uns den Weg zur Ausfahrt zu räumen. Wir waren also schneller und leichter wieder draußen als angenommen und haben uns nach einem netten Morgen, Frühstück und Plauderei mit unseren Nachbarn wieder auf den Heimweg gemacht.
Zurück durch die Berge, vorbei an herrlichen, türkisen Seen, Flüssen und Meer in unsere Stadt, Vancouver.

Schon fast so türkis wie auf den Malediven :-)

Nach 3 Stunden Fahrt waren wir auch schon wieder daheim und haben noch gemütlich den Sonntag ausklingen lassen.

Alles in allem waren wir dann also doch sehr zufrieden mit diesem Wochenende. Weil wir wieder neue Gegenden erkunden konnten, eine neue Szene entdeckt haben und neue Freundschaften geschlossen haben. Trotzdem freuen wir uns schon extreeeemst auf das Festival in Alberta in 2 Wochen, wo wir dann hoffentlich auf unseren Musikgeschmack kommen und uns wiedermal so richtig beim Tanzen auspowern können☺

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